Die Aufgabe der Architektur sollte sein,den„Menschen zu ermöglichen, eine höchstmögliche Lebensqualität zu erlangen.
Die Architektur ist seit jeher mit der Menschheit verknüpft und beschreibt grob die menschliche Beschäftigung mit dem Erstellen von Gebäuden. Der Begriff Architektur lässt sich aus den griechischen Silben Archi: „Haupt“ und Tektur: „Baumeister“ ableiten und bedeutet somit Haupt-Baumeister. Dieser Begriff umschreibt jedoch nicht nur das Bauen selbst. Die funktionale und kreative Gestaltung von Gebäuden und Wohnungen, sowie die Auseinandersetzung des Menschen mit dem von ihm geplanten und geschaffenen Raum stehen hier im Vordergrund.
Architektur bedeutet auch die Integration des Menschen in die Umwelt und deren Wechselwirkung mit Zeit und Objekt. Wir nehmen ein Gebäude zudem als Hülle wahr zwischen Mensch und Umwelt. Einerseits bietet es dem Menschen Schutz, andererseits öffnet sich das Gebäude nach außen zur Umwelt hin. Dieses Zusammenspiel und die Auswirkungen auf Mensch und Natur versucht die Architekturpsychologie als ein Teilbereich der Umweltpshologie zu erforschen, und darüber hinaus Rückschlüsse für die Planung und Gestaltung von Umwelten zu formulieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Geburtsstunde der Architekturpsychologie. In den sechziger Jahren kam es zu einem regelrechten Schub für diese Wissenschaft. Der moderne Städtebau stand in der Kritik und man beäugte kritisch die Entwicklungen in den Trabantensiedlungen sowie die Folgen massiver Verdichtung von Wohnraum. Verhaltensforscher, Psychologen und Soziologen wurden aktiv und so entstand das wissenschaftliche Fundament der Architekturpsychologie.
Es ist unstrittig, dass der gebaute Raum unser Wohlbefinden und unser Verhalten beeinflusst.
- Räume können das Wohlbefinden fördern oder das Gegenteil bewirken.
- Räume beeinflussen unser Fühlen und Denken und unser Sozialverhalten.
Architekten müssen bei der Planung von Räumen die psychologische Wirkung kennen und beachten. Die wichtigsten Zusammenhänge werden im Architekturstudium vermittelt.
Angehende Bauherren widmen diesem Zusammenhang leider viel zu wenig Aufmerk-samkeit. Sie ahnen nicht, welche Auswirkung ein schlechter Entwurf auf ihren Lebensalltag hat. Umgekehrt fördert gute Architektur unsere seelische Gesundheit.
Der Beratungsbedarf bei der Gebäudeplanung ist nicht von der Hand zu weisen. Wissenschaftler sind sich einig, dass es im architekturpsychologischen Sinne kein ideales Gebäude geben kann: es gibt nur Bauwerke, die aus psychologischer Sicht besser oder schlechter sind.